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 Hokusai

Katsushika Hokusais Serie ‚Fugaku sanjûrokkei‘ (36 Ansichten des Fuji) umfaßt 46 Blätter. Zu den ursprünglich 36 Blättern fügte Hokusai noch 10 weitere hinzu. Der Zeitraum des Drucks fällt etwa in die Jahre zwischen 1829 und 1833. Die ersten 36 Blätter zeigen, wenn es sich um frühe Abzüge handelt, blaue Umrißlinien. Die 10 folgenden Drucke wurden von Anfang an mit schwarzen Umrißlinien gedruckt. 3 verschiedene Signaturen kommen auf den Blättern vor: Hokusai aratame Iitsu hitsu, Zen (Saki no) Hokusai Iitsu hitsu und Hokusai Iitsu hitsu. Die Serie wurde im Verlag Eijudô gedruckt. Nicht alle Blätter trugen ein Verlags- und Kiwame-Siegel. Waren diese aber zu finden, so handelt es sich um frühe Abzüge. Auf einigen Abbildungen findet man ein Verlegerzeichen im Bild integriert. Das schließt aber nicht die gleichzeitige Verwendung des Verlagssiegels aus.

Zu dieser Serie habe ich eine Arbeit verfasst, in der alle Stationen und, soweit sie mir bekannt geworden sind, alle Varianten aufgenommen wurden. Alle Blätter sind abgebildet. Zur Zeit kann ich die 46 Stationen dieser Serie auf über 80 Abbildungen zeigen, davon den überwiegenden Teil farbig. Häufig gibt es ein Blatt dieser Serie jeweils mit und ohne Verlags- und Zensursiegel. Aber auch Farbvarianten kommen vor und, in geringem Maße, Druckvarianten.

Da sich kaum Bücher finden, in denen diese Serie vollständig abgebildet und beschrieben wird, sah ich die Notwendigkeit zu dieser Darstellung. Aber auch diverse Fehler und Ungenauigkeiten, die in der bekannten Literatur vorkommen, haben mich zu meiner Arbeit veranlaßt. Einige Beispiele möchte ich als Beleg anfügen:

    Hillier, J. “Catalogue of the Japanese Paintings and Prints in the collection of Mr & Mrs Richard P. Gale” 1970. Hillier nennt vorkommende Signaturen, Zensursiegel und Verlagssiegel, bzw. läßt die Angaben fort, wenn die genannten Angaben auf den Bildern fehlen. Bei dem Blatt ‚Kôshû Mishima-goe‘ (Hillier 229) nennt er das Kiwame-Siegel nicht, obwohl es zu sehen ist. Zur Abbildung ‚Kanagawa-oki nami ura‘ (Hillier 230) erfolgt keine Angabe zur Signatur. Das Blatt ist aber mit Hokusai aratame Iitsu hitsu signiert.

    Michener, James A. “Japanische Holzschnitte von den frühen Meistern bis zur Neuzeit” 1961. Richard Lane, der die Anmerkungen zu den Holzschnitten in diesem Band beisteuerte, nennt in der Regel alle vorkommenden Signaturen, Zensursiegel und Verlagssiegel. Bei dem Blatt ‚Kôshû Kajikazawa‘ (Michener 189) nennt er das Kiwame-Siegel und das Verlagssiegel des Verlages Eijudô nicht, obwohl sie auf dem Druck zu sehen sind.

    Rappard-Boon, Charlotte van  “Catalogue of the collection of Japanese Prints part III. Hokusai and his school. Japanese prints c. 1800-1840” 1982. In diesem Katalog werden in der Regel Signaturen, Zensursiegel und Verlagssiegel genannt. Zu dem Blatt ‚Kanagawa-oki nami ura‘ (Rappard-Boon 62) heißt es, ein Verlagssiegel des Verlegers Eijudô sei zu sehen. Dieses Blatt wurde aber immer ohne Verlagssiegel gedruckt. Die Abbildung des Blattes ‚Sôshu Shichiri-ga-hama‘ (Rappard-Boon 63) zeigt das Kiwame-Siegel und das Verlagssiegel des Verlages Eijudô, was nicht beschrieben wird.

    Forrer, Matthi und Charlotte van Rappard-Boon “The beauty & the actor. Ukiyo-e. Japanese prints from the Rijksmuseum Amsterdam and the Rijksmuseum voor Volkenkunde Leiden” 1995. In diesem Band wird zu den Abbildungen auch ein Drucker genannt, wenn auf den Holzschnitten eine solche Angabe nicht zu finden ist. Außerdem werden Signaturen und Zensursiegel genannt. Bei dem Blatt ‚Ommayagashi yori Ryôgoku-bashi no sekiyô wo miru‘ (Forrer 105) wird neben dem Verlagssiegel auch das Kiwame-Siegel genannt, obwohl beide auf der Darstellung fehlen. Dito bei dem Blatt ‚Tôkaidô Yoshida‘ (Forrer 107); hier ist allerdings ein Verlegerzeichen des Verlages Eijudô im Bild auf einem Strohhut integriert.

    Hempel, Rose “Ukiyo-e. Die Kunst der heiteren vergänglichen Welt. Japan 17.-19. Jahrhundert. Sammlung Scheiwe” 1972. Es werden alle Signaturen, Zensur- und Verlagssiegel genannt. Zu dem Blatt ‚Bushû Tamagawa‘ (Hempel 303) wird vermerkt, es sei Zen Hokusai Iitsu hitsu signiert, obwohl es die Signatur Hokusai Iitsu hitsu trägt.

    Brasch, Heinz “Japanische Holzschnitte im Museum Rietberg Zürich. Die Schenkung Julius Mueller” 1977, 2. Auflage. Brasch nennt Signaturen, Zensur- und Verlagssiegel. Bei der Abbildung ‚Jôshu Ushibori‘ (Brasch 104) wird hier der Verlag korrekt als unbenannt bezeichnet, jedoch ein Zensurstempel erwähnt, der tatsächlich nicht zu sehen ist. Zur Abbildung ‚Sôshû Enoshima‘ (Brasch 105) wird die Signatur Sakino Hokusai Iitsu vermerkt. Richtig müßte es hier Sakino Hokusai Iitsu hitsu heißen.

    “Hokusai and Hiroshige. Great Japanese Prints from the James A. Michener Collection, Honolulu Academy of Arts” 2000, 3. Auflage. In diesem Buch ist die vollständige Serie farbig abgedruckt. Es werden die Signaturen, Zensur- und Verlagssiegel genannt. Zum Bild “Bushû Tamagawa” wird als Signatur Hokusai aratame Iitsu vermerkt, obwohl es Hokusai Iitsu hitsu signiert ist. Bei dem Blatt “Kôshû inume-toge” wird der Verleger Eijudô genannt, ohne Hinweis darauf, das kein Verlagssiegel zu sehen ist. Zu der Abbildung  “Kôshû Kajikazawa” wird ein aratame-Siegel angegeben, doch es ist ein kiwame-Siegel zu sehen. Zu dem abgebildeten Blatt “Ommayagashi yori Ryôgokubashi no sekiyô o miru” wird vermerkt, es trage nicht das Verlagssiegel Eijudô, jedoch das kiwame-Siegel, tatsächlich sind aber beide zu sehen.

Diese Arbeit über Hokusai wird in Kürze abgeschossen sein. Im Stil entspricht sie ganz der von mir erstellten Darstellung von Hiroshiges Serie “Tôkaidô gojûsan tsugi no uchi” (Die 53 Stationen des Tôkaidô). Nur Auktionsergebnisse nenne ich zur Hokusai-Serie nicht, da Blätter daraus zu selten auf deutschen Auktionen vorkommen und so keine repräsentative Preiserhebung zustande kommen kann. Der Preis für diese mit PC, Scanner und Farbdrucker erstellten Arbeit auf einseitig bedruckten DIN-A-4-Blättern beträgt 50 DM plus 3 DM für Porto/Verpackung innerhalb der BRD. Zunächst wird diese Veröffentlichung nur in deutscher Sprache vorliegen. Eine englische Version ist geplant.

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