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 Lempertz 813

Lempertz Auktion Japanische Holzschnitte 813

Die Auktion Nr. 813 des Kunsthauses Lempertz mit japanischen Holzschnitten am 24.11.01 führte zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Von den 304 angebotenen Positionen konnten 174 zugeschlagen werden (rund 60 %). Die Taxe wurde nur selten deutlich überboten. Gleich zu Anfang verkauften sich rare shunga-Blätter im Stile Moronobus in kleinen Konvoluten. Ein hosoban von Kiyomitsu in sehr guter Erhaltung erreichte mühelos 11.500 DM (10.000). Blätter von Harunobu gingen bei Preisen um die 2.000 DM. Ein Blatt mit zwei Sumo-Ringern von Shunsho fand bei 3.000 DM (1.800) einen neuen Besitzer, trotz deutlicher Erhaltungsmängel. Ein typischer Druck von Kiyonaga, mit guten Farben, aber einigen restaurierten Stellen, stieg trotzdem mit 5.000 DM auf das Doppelte der Taxe. Die zeitgenössische Kopie eines Holzschnitts von Utamaro II erzielte immerhin 14.000 DM (17.000). Sein Zeitgenosse Toyokuni war mit einem Blatt aus seiner besten Phase vertreten, das in restauriertem Zustand die Taxe von 2.200 DM erreichte. Ein farblich frisches Fächerbild von ihm blieb mit 3.400 DM knapp unter dem Katalogwert (3.500). Hokusais >Der Hongan-Tempel in Asakusa in der östlichen Hauptstadt< aus seiner Serie >Die 36 Ansichten des Fuji< wurde auf 18.000 DM (15.000) gehoben. Das Blatt >Der Berg Fuji vom Senju-Vergnügungsviertel aus gesehen< aus der gleichen Serie blieb bei 3.000 DM liegen. Interessant war auch das Angebot zweier shunga-Blätter von Hokusai, bei denen es nicht erwiesen ist, ob es sich um Originale oder Nachschnitte handelt. Die Bieter schienen sich bei einem Preis von 13.000 DM (1.800) jedoch sicher gewesen zu sein. Ein gut erhaltenes Blatt aus Hiroshiges querformatiger Serie >Berühmte Stätten in Edo< von 1858 stieg auf 3.600 DM (1.400). Das Blatt >Meer bei Satta in der Provinz Suruga< aus seiner Serie >Die 36 Ansichten des Fuji< mit hochaufschaumender Woge erzielte 16.000 DM (18.000). Hiroshiges berühmtester Holzschnitt >Plötzlicher Regen über Ohashi bei Atake< aus der Serie >100 Ansichten von Edo< war, bei nur mäßigem Zustand, mit 55.000 DM zu hoch angesetzt und ging an den Einlieferer zurück. Bei Künstlern der Meiji-Zeit war eine größere Zurückhaltung der Bieter zu bemerken. Von 6 angebotenen Blättern Yoshida Hiroshis beispielsweise verkaufte sich nur 1, von 12 Blättern Jun’ichiros nur 4. Holzschnittbücher setzten sich wieder einmal gut ab. Da immer nur wenige Druckschriften dieser Art auf dem Markt kommen, findet fast jedes Angebot seinen dankbaren Interessenten.

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