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 Lempertz 806

Lempertz Auktion Japanische Holzschnitte 806

Am 9. Juni 2001 fand in Köln eine Auktion japanischer Holzschnitte des Kunsthauses Lempertz statt. 229 Positionen kamen zum Aufruf, von denen knapp über die Hälfte neue Besitzer fanden. Unter den Holzschnitten stachen vor allem Blätter von Utamaro hervor. Rund 30 Nummern entfielen auf den Meister der psychologischen Frauenporträts. Das erste Angebot übersprang gleich mühelos mit 22.000 DM die Taxe um mehr als das Doppelte. Ein anderes Großkopfbild erreichte nicht die Taxe von 25.000 DM und blieb liegen. Die Mehrheit der weiteren Blätter wurde allerdings nur im vierstelligen Bereich zugeschlagen, was in der Regel an Erhaltungsmängeln lag. Eizan und Eisen waren ebenfalls stark vertreten, verkauften sich aber uneinheitlich. Ein Halbporträt zweier Kurtisanen von Eisen erreichte 5.800 DM (4.000). Sein springender Karpfen erbrachte die Taxe von 2.000 DM. Ein etwas späterer Abzug von Hokusais Roben-Wasserfall aus der Serie der „Reise zu den Wasserfällen in allen Provinzen“ blieb bei 12.000 DM unverkauft. Dafür wurde ein selten im Handel auftauchendes Blatt aus der berühmten Serie der „36 Ansichten des Fuji“, das eine Gruppe von Bergsteigern zeigte, im frühen Druckzustand vorliegend auf 22.000 DM (5.000) gehoben. Für ein Kunisada-surimono in ausgezeichneten Farben bot ein Käufer 5.600 DM (2.500). Erwartungsgemäß teurer wurde der schöne Abzug von Hiroshiges Blatt aus der Serie „Berühmte Stätten Kyotos“ mit Frauen vor dem verschneiten Torii des Gion-Schreins, das 3.000 DM (1.800) erzielte. Der geringe Betrag von 1.300 DM (1.500) für das Blatt der Aoi-Hügel außerhalb von Tora-no-mon, aus der Serie der „100 Ansichten von Edo“, resultierte wohl aus dem späteren, veränderten Druckzustand des Blattes. Auch das Blatt der Raststation Totzuka aus der Reihe „53 Stationen des Tokaido“ lag in einem zweiten, variierenden Zustand vor und erbrachte 1.400 DM (1.200). In beiden Fällen merkte das Auktionshaus die wertmindernden Veränderungen an den Blättern nicht an. Holzschnittbücher gingen auf der Auktion allgemein gut. Obwohl nur ein Band von zwei Bänden vorlag, verkaufte sich ein Toyonobu für 2.500 DM (500). Zwei von drei Bänden des Künstlers Sukenobu erzielten gar 3.000 DM (500). Keinens komplettes Werk in vier Bänden mit Vogeldarstellungen aus der Sammlung Ernst Grosse verbuchte einen Zuschlag von 5.000 DM (1.700). Für den 23./24. November 2001 ist die nächste Ostasiatica-Auktion bei Lempertz angesetzt.

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