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 Lempertz 798

Lempertz Auktion Japanische Farbholzschnitte Nr. 798

Auf der Lempertz Auktion Japanische Farbholzschnitte vom 2.12.00 wurden in Köln 165 Positionen angeboten. Hiervon konnten 118 (71,51 %) zugeschlagen werden. Ein sehr gutes Ergebnis. 309.050 DM entsprachen der Summe aller Schätzpreise. Erzielt wurden 254.000 DM. Auf dem Papier sieht diese Quote jedoch schlechter aus, als sie in Wirklichkeit ist, da 3 Blätter, die nicht zugeschlagen wurden, alleine einen Gesamtwert von 63.000 DM darstellten. Dies berücksichtigt, kann man sagen, daß die zugeschlagenen Holzschnitte im Durchschnitt leicht über ihren Schätzwerten versteigert wurden. Die erste Überraschung war ein handkoloriertes hosoban von Torii Kiyotsune, das mit 2.000 DM (400) zugeschlagen wurde. Ein schönes chuban-Blatt des ersten Farbholzschnittmeisters Harunobu blieb allerdings beim Preis von 18.000 DM liegen. Ein Konvolut von Seiten aus dem Insektenbuch von Utamaro erreichte gerechtfertigte 15.000 DM (6.000), eine weitere Sammlung von Blättern aus seinem Buch “Der junge Ebisu” stieg auf 5.200 DM (1.800). Eishis Triptychon mit Damen im Garten kam auf 8.000 DM (7.000), wobei angemerkt wurde, es sei nur ein anderes komplettes Exemplar bekannt. Ein hosoban von Toyokuni in sehr gutem Druckzustand war einem Bieter 4.100 DM (2.500) wert. Eisens Geisha in prachtvollem blauen kimono wurde mit 2.600 DM (2.500) bewertet. Der frühe Druckzustand des Blaudruckes von Eisen, der eine Schneelandschaft zeigte, erreichte sogar mühelos 6.000 DM (3.000). Eine Anglerszene von Kuniyoshi blieb hingegen, wohl wegen der beschnittenen Ränder und des deutlichen Mittelknicks, bei 4.000 DM liegen. Aus Hokusais Serie “Die 36 Ansichten des Fuji” kam ein Blatt, obwohl die Verlags- und Zensursiegel nicht mitgedruckt waren, auf 15.000 DM (10.000), während ein anderes, angesichts seines unschönen Gesamtbildes zurecht bei 15.000 DM unverkauft blieb. Hiroshige ging, wie stets, gut. Als Beispiel diene ein Blatt aus seiner Serie der “53 Stationen des Tokaido”, “Der Außenbezirk von Fujikawa”, das zum Schätzpreis von 1.800 DM ersteigert wurde. Die Ansicht “Shono hakuu”, ebenfalls aus der erwähnten Serie, lag gleich zweimal vor, in einem späteren Abzug, der sich für 6.500 DM (7.500) verkaufen ließ, während sich der unterschätzte frühere Abzug von angesetzten 5.000 DM auf angemessene 20.000 DM steigerte. Ein telefonierendes Mädchen auf einem Druck von Shoun erbrachte 1.700 DM (300). Mit dieser Auktion konnte das Auktionshaus Lempertz zufrieden sein, da immerhin am Vortag bereits die starke Pulverer Auktion gelaufen war.

Gordon Friese

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