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 Lempertz 780

Lempertz: Auktion 780

Japanische Holzschnitte

Das Auktionshaus Lempertz in Köln versteigerte am 27.11.99 japanische Farbholzschnitte und Holzschnittbücher. Von den 165 angebotenen Positionen verkauften sich 89, was einem Zuschlag von 53,93 % entspricht. Die Gesamtsumme der Schätzwerte betrug 253.220 DM. 137.820 DM wurden auf der Auktion ohne Aufgeld erzielt, also 54,42 % der geschätzten Gesamtsumme. Im Durchschnitt blieben die verkauften Objekte im Rahmen der Schätzung. 99 Positionen waren im Katalog mit 1.000 DM oder darüber angesetzt worden. 51 Mal wurde der Wert erreicht oder gar übertroffen. Das am höchsten eingeschätzte Blatt, ein Kiyonobu, übersprang mit 10.500 DM die Schätzung (9.000). Von den 13 angebotenen Utamaro-Blättern verkauften sich 10. Besonders günstig blieb dabei mit 1.000 DM ein Blatt, das eine hockende Kurtisane zeigte, die einen Brief las. Ein höherer Preis wäre sicherlich gerechtfertigt gewesen. Von Koryusai stieg das Blatt einer Vögel jagenden Katze von 2.000 auf 3.600 DM. 2 Erotika von ihm verkauften sich jeweils für knapp unter 3.000 DM. Von den 31 aufgeführten Hiroshige-Positionen fand die Hälfte Käufer. Sein Blatt “Ishiyakuji” aus der Serie “Tokaido gojusan tsugi no uchi” (Von den 53 Stationen des Tokaido) wurde mit 5.000 DM bewertet (6.000). Es handelt sich hierbei um eines seiner berühmten Schnee-Bilder. Das Album “Shinkei Tokaido gojusan tsugi zen” (Reale Landschaften; die 53 Stationen des Tokaido) mit 56 kleinformatigen Abbildungen Hiroshiges, erzielte 4.600 DM (4.000).  Von Harunobu erreichte ein Blatt aus der Serie der sechs Juwelenflüsse 4.600 DM (4.500). Ein schönes surimono-Triptychon mit Gold-, Silber- und Blindprägung von Gakutei mit dem Titel “Taketori tenjo” (Die Prinzessin aus der Geschichte des Bambusschneiders auf ihrem Weg in den Himmel) blieb bei 5.000 DM unverkauft. Auch die 4 Eisen gingen zu Preisen zwischen 1.200 und 6.500 DM sämtlich zurück. Dafür erreichte ein dreibändiges Album von Kunimaro mit dem Titel “Keichu okarakuri” (Große Tricks in den Betten), eine komplette Folge dieses erotischen Werkes, 2.600 DM (2.500), obwohl die Einbände starke Gebrauchsspuren aufwiesen. Bücher zu asiatischen Kunstthemen gingen meist gut. Häufig mußten sie allerdings als Konvolute erworben werden. Bemerkenswert sind die 3.400 DM für das Standartwerk von Albert Brockhaus “Netsuke” in der 2. verbesserten Auflage von 1909 (2.500). Von Gonse erzielte sein Werk “L´Art Japonais”, 2 Bände Paris 1883, 1.000 DM (1.200). Grafs “Japanisches Gespensterbuch” von 1925 erreichte 450 DM (500).

Gordon Friese

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