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 Klefisch 70

Klefisch: Auktion 70

>Japanische Holzschnitte<

Am 27.11.99 versteigerte das Auktionshaus Klefisch in Köln seine Asiatika erstmalig gemeinsam mit dem Auktionshaus van Ham in deren Räumen. Spitzenstücke waren diesmal Mangelware auf der Auktion und so verwundern die Ergebnisse nicht. Hierzu möchte ich einige Zahlen vorlegen, die in ihrer Gesamtheit eine Aussagekraft entfalten mögen. 333 Positionen japanische Holzschnitte und Holzschnittbücher wurden angeboten, von denen 118 zugeschlagen werden konnten, was 35,44 % entspricht. Die Summe der niedrigsten Schätzwerte lag bei 298.580 DM. 105.410 DM wurden ohne Aufgeld erzielt, also 35,30 %. Im Durchschnitt wurde demnach bei den verkauften Objekten lediglich der niedrigste Schätzwert geboten. 85 Mal lag die niedrigste Schätzung bei 1.000 DM oder darüber. 36 Positionen erreichten Werte in diesem Bereich. Der höchste Preis wurde mit einem Blatt von Koryusai erzielt, das 7.000 DM einbrachte (2.000/2.500). Das am höchsten eingeschätzte Blatt, ein Utamaro,  blieb mit 12.000 DM unverkauft. Besonders negativ schlugen die 12 von 13 nicht verkauften Shunsen zu Buche, die alle zwischen 1.600 und 2.200 DM angesetzt waren. Nur ein Blatt erzielte die niedrige Schätzung von 2.200 DM. Der 14. Shunsen war mit nur 600 DM angesetzt und konnte zugeschlagen werden. Ebenso schlecht erging es den 5 Utamaro-Blättern, von denen das am niedrigsten angesetzte (1.200/1.400) mit 2.000 DM einen Käufer fand. Die anderen Blätter blieben bei Preisen zwischen 1.800 und 12.000 DM liegen. Von den 28 Hiroshige verkauften sich 8, doch kein einziges von ihm, das mit mehr als 1.800 DM angesetzt wurde. Ein einziges seiner Blätter wurde von 1.500 auf 2.200 DM gehoben. Sein mit Kunisada gemeinsam entworfenes Triptychon “Furyu Genji, yoru no niwa” (Der modische Genji, der nächtliche Garten) erreichte 3.000 DM (1.800/2.200). Alle Hiroshige II gingen unverkauft zurück. Noch ein paar bemerkenswerte Ergebnisse. Ein surimono von Kunisada erreichte 3.200 DM (800/900). Ein Triptychon von Yoshitora wurde auf 1.000 DM gehoben (300/400). So erging es auch einem Triptychon von Sadahide, das am Ende 1.500 DM kostete (350/400). Shoson, der sich sonst eher im Bereich um 500 DM verkauft, stieg mit einem Bild, das fünf Reiher im Schnee zeigte, auf 3.000 DM (1.000/1.200). Bücher zum Thema ‚Japanische Kunst‘ waren, wie meist, gut gefragt. Händler und Sammler scheinen hier noch einen großen Bedarf zu haben. Sowohl in deutschen Antiquariaten, insbesondere aber bei heutigen deutschen Verlagen finden sich solche Bücher kaum.

Gordon Friese

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