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 Klefisch 68

Klefisch: Auktion 68

>Japanische Holzschnitte<

Am 5.12.98 führte das Auktionshaus Klefisch in Köln, im 25. Jahr seines Bestehens, seine 68. Auktion durch. Die Hälfte aller rund 160 Positionen konnte zugeschlagen werden, wobei Qualität den Absatz eines Holzschnitts fast garantierte. Interesse fanden Blätter von Kuniyoshi (1798-1861) aus einer niederländischen Sammlung. So erzielte der Holzschnitt einer Frau mit einem Klappspiegel aus der Serie “Shima zoroi onna Benkei” (Frauen im Kimono mit karierten Mustern) 1000 DM (300/350). 2 Blätter seiner Serie “Taiheiki eiyu den” (Heldenhafte Geschichten des Taiheiki) wurden auf 1300 DM gehoben (550/650). Für 6500 DM (1800/2200) fand ein Utamaro(1754-1806)-Druck aus der Serie “Tensho bijin ikebana awase” (Wettstreit schöner Frauen und Blumengebinde), das Blatt “Adasakura ima wa sakari” (Reizende Kirschblüte in ihrer vollsten Pracht), einen Käufer. Der einzige Hokusai (1760-1849) “Toto Asakusa Honganji” (Der Honganji-Tempel in Asakusa) aus der Serie “Fugaku sanjurokkei” (36 Ansichten des Berges Fuji) erbrachte 4200 DM (3500/4000). Von Hiroshige (1797-1858) verkauften sich die Blätter seiner Folge “Meisho Edo hyakkei” (100 berühmte Ansichten von Edo), z.B. das Blatt “Atagoshita Yabukoji” (Yabukoji-Gasse in Atagoshita) für 1500 DM (1200/1400), auf dem eine verschneite Straße zu sehen ist. Hiroshige II (1826-1869) kam mit “Yoroi no watashi” (Die Yoroi-Fähre) aus seiner Serie “Toto sanjurokkei” (Die 36 Ansichten der östlichen Hauptstadt) auf 950 DM (1000/1200), ebenfalls ein Schneebild. Der Spätmeister Yoshitoshi (1839-1892) hingegen ging, bis auf 4 Ausnahmen, an die Einlieferer zurück. Doch erzielten 7 Blätter seiner Serie “Fuzoku sanjuni so” (32 Gestalten von Frauen) 12000 DM (4200/4500). Seine komplette Serie von 37 Blättern “Shinkei sanjurokkaisen” (Ausgewählte 36 Gespenster in neuer Form) fand bei 30000 DM keinen Zuschlag, trotz Hinweis, sie sei von hervorragender Druckqualität und nicht später zusammengestellt worden. Verwirrend wirkte da vielleicht die gleichzeitige Angabe: Erstausgabe, zweite, variierende Ausgabe und spätere Ausgabe. Shinsui (1898-1972) blieb mit 9000 DM für “Mayu zumi” (Frau ihre Augenbrauen nachziehend) aus dem Jahre 1928 unter der Taxe (12000/15000). Das Rot für den Bildhintergrund konnte, da die dafür verwendete Pflanze ausstarb, später nicht mehr benutzt werden. Die meisten Farbholzschnitte des 19. Jahrhunderts, überwiegend Arbeiten bekanntester Künstler, wurden zu Preisen unter 1000 DM zugeschlagen, was besonders jungen Sammlern alter Grafik sehr entgegen kommen dürfte.

Gordon Friese

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